Überlingen - Mineral-Quelle - Sauter, Joh[ann] Nepomuk. Beschreibung der Mineral-Quelle zu Ueberlingen am Bodensee, ihrer großen heilkräftigen Wirkungen, und der neuen großartig vorgenommenen Erweiterungen und zweckmäßigen Einrichtungen der ganzen Anstalt. [Erste Auflage]. Konstanz: Bannhard’s Witwe 1836. IV, 221 Seiten, 8 Seiten „Oekonomie des Bades Ueberlingen“, 1 Blatt „Druckfehler“.  Kopffarbschnitt. Marmorierter Kartonumschlag der Zeit.

     €  380,-

Die seit dem Spätmittelalter berühmte Überlinger Mineralquelle wird in diesem Band ausführlich beschrieben. Nach einem geschichtlichen Abriss wird die chemische Analyse des Wassers, ihre Wirkungen mit zahlreichen Krankheitsgeschichten und die verschiedenen Arten der Kuranwendungen umfassend beschrieben. Der von der Reichenau stammende Chirurg J.N.Sauter (Reichenau 1766  - 1840 Kreuzlingen) galt als der ausgewiesene Kenner des Mineralbades und hatte vorher schon zwei Schriften zu dieser Mineralquelle verfasst. Die Stadt Überlingen hatte 1835 die zuvor insolvent gegangene Badeanstalt erworben. Nun sollte, auch mit Hilfe dieser Veröffentlichung, eine Wiederbelebung des Badebetriebes angestoßen werden. - Titel mit kleinem Sammlerstempel: „J.L.Schönlein“. Das ist sehr wahrscheinlich der berühmte Bamberger Arzt, Internist und Pathologe Johann Lukas Schönlein (Bamberg 1793 - 1864 ebd.). Nach dem Studium in Landshut und Würzburg habilitierte er sich an der Uni Würzburg und wurde 1824 ord. Professor für Pathologie und Therapie. Aus politischen Gründen flüchtete er nach Zürich, wo er 1833 Professor für klinische Medizin wurde. Schließlich folgte er einem Ruf an die Universität Berlin, wo er zum Leibarzt von König Friedrich Wilhelm IV. ernannt wurde. Er prägte die Begriffe „Tuberkulose“ und „Hämophilie“. Spiegel mit alten Signaturvermerken. Kartoneinband etwas knittrig. Gutes, nahezu fleckfreies Exemplar. (Engelmann: Bibl. geographica 1003 und Engelmann: Bibl. medico-chirurgica 497).