[Anonymus] - Kotzebue, Aug[ust] Friedr[ich] Ferd[inand] v[on]. Vollständige Biographie oder Leben, Thaten, Schicksale und trauriges Ende des großen teutschen Dichters, Aug. Friedr. Ferd. v. Kotzebue, Kaiserl. Russischen Staatsraths, der am 23ten März 1819 in Mannheim von einem Studenten erstochen wurde nebst Beurtheilung seiner Schriften. [Erste und einzige Auflage]. Mannheim, Heidelberg: In Commission bei Carl Groos und in allen guten Buchhandlungen zu finden [1819]. VI Seiten: „Vorrede die Jedermann zu lesen gebeten wird“, 14 Seiten. Hübscher, ornamental bedruckter Pappband der 1920er Jahre.
€ 400,-
Äußerst seltene Biographie Kotzebues, die unmittelbar nach seiner Ermordung am 23. März 1819 erschienen war. Kotzebue (Weimar 1761 - 1819 Mannheim) war einer der produktivsten und erfolgreichsten Bühnenautoren seiner Zeit. Die Zahl seiner Lustspiele und Dramen beläuft sich auf mehr als 220; 87 davon inszenierte Goethe mit insgesamt 600 Vorstellungen. Seine Popularität war beispiellos, nicht bloß in Deutschland, sondern auch auf den Bühnen des europäischen Kulturraums. Mit reicher publizistischer Tätigkeit trat er auch als Verleger von Zeitungen und Zeitschriften hervor. In seinem „Literarischen Wochenblatt“, das er in Weimar - dank der dort existierenden Pressefreiheit - veröffentlichen konnte, griff er die deutschen Universitäten und vornehmlich die Burschenschaften und Turnerbünde als Brutstätten der Revolution sowie den politischen Liberalismus an, verspottete den von den Studenten verehrten Turnvater Jahn und verhöhnte die Ideale der deutschen Nationalbewegung. Daraufhin wurde auf dem Wartburgfest 1817 im Zuge der dort zelebrierten Bücherverbrennung seine „Geschichte des deutschen Reiches“ ins Feuer geworfen, worauf er nach Mannheim umzog. Der Jenaer Burschenschafter und Theologiestudent Karl Ludwig Sand folgte ihm nach Mannheim und erstach ihn am 23. März 1819 vor den Augen seines vierjährigen Sohnes mit den Worten: „Hier, du Verräter des Vaterlandes!“ Daraufhin wurden die Karlsbader Beschlüsse in Kraft gesetzt, der staatliche Dirigismus wurde verstärkt, die Burschenschaften verboten, die Autonomie der Universitäten weitgehend zerstört. - Wohl bindungsbedingt alle Blätter etwas knitterfaltig. Durchgehend meist im Außensteg fleckig und papierbedingt gebräunt. Im hinteren Vorsatz ein älterer Zeitungsausschnitt: „Herzogin Luise von Weimar über Kotzebues Ermordung“ einmontiert. (Goedeke V, 273, p).
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