Fons Blavus Antiquariat


Hans-Günter Bilger

Objekt des Monats November 2019.

William Whistons neue Lösungsansätze
für das Längengradproblem.

Whiston, William - Ditton, Humphry. A NEW METHOD For Discovering the LONGITUDE both at SEA and LAND, Humbly Proposed to the Consideration of the PUBLICK. The second edition: With great Additions, Corrections, and Improvements. London: Printed for Mr. Whiston and Mrs. Ditton; and sold by J. Roberts 1715. 104 Seiten. Ochsengallen-Marmorpapier-Vorsätze. Goldschnitt. Prächtiger Maroquin-Band der Zeit auf fünf echten Bünden. Goldgeprägte, lineare und florale Rechtecke mit Eckfleurons auf beiden Decken. Rücken mit wiederholter Goldprägung in sechs Segmenten. Steh- und Innenkanten-Vergoldung.

     €  1900,-

William Whistons größtes Verdienst auf dem langen Weg zur Auffindung der geographischen Länge war, dass er sich zusammen mit dem Mathematiker Humphry Ditton an das Parlament gewandt hatte mit dem Vorschlag, zur Lösung des Längenproblems einen Geldpreis auszuloben. Newton, Samuel Clarke, Cotes and Halley unterstütz-ten das Gesuch und das Parlament setzte 1714 mit dem Longitude-Act eine Belohnung von 20.000 Pfund aus. Vorliegende Veröffentlichung zum Längengradproblem enthält eine 2seitige Liste von Widmungsempfängern u.a. an Isaac Newton, John Flamsteed, Edmund Halley. Whistons „New Methods“ waren alle nicht praktikabel, so z.B. zahlreiche über den Ozean verteilte, fest verankerte Schiffe, die zu festgelegten Zeiten Raketen abfeuern sollten, um es Schiffen z.B. im Umkreis von 10 Grad zu ermöglichen, aus dieser Beobachtung von Licht und Ton ihre Länge zu bestimmen. - William Whiston (Norton/Leicestershire 1667-1752 London) war von 1702-1711 als Nachfolger von Newton Lucasischer Professor für Mathematik in Cambridge. Seine hier veröffentlichten Lösungsvorschläge zeigen die sehr hohe Priorität für das Längengradproblem. - Vorsätze stockfleckig, innen wenig gebräunt und nahezu fleckenfrei. Sehr schönes und wohlerhaltenes Exemplar vermutlich aus einer Adelsbibliothek.

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