Fons Blavus Antiquariat


Hans-Günter Bilger

Objekt des Monats September 2018.

Titelblatt I-1.

Hahnemann, Samuel. Apothekerlexikon. Vier Teile in zwei Bänden. (Ersten Theils erste Abtheilung - Zweiten Theils zweite Abtheilung). Mit 2 gestochenen Titelvignetten (I/1 und II/1), zwei Titel-Holzschnitt-Vignetten (I/2 und II/2), drei Kupfertafeln und 21 Textholzschnitten. [Erste Auflage]. Leipzig: Crusius 1793-1799. Titel, 3 Blätter Vorerinnerung, 280 Seiten; Titel, Seite 281 - Seite 524 (recte 542), 2 Blätter Ergänzungen; Titel, 259 Seiten, 3 Seiten Verlags-Anzeigen; Titel, 498 Seiten. Farbschnitt. Schöne Halblederbände der Zeit mit goldgeprägtem Rückentitel und Bandzählung und ornamentaler Rückenvergoldung. Decken mit Kiebitzpapier bezogen. Lederecken.

     €  2800,-

„Ein vortreffliches Werk, das sich jeder Apotheker anschaffen sollte. Kurze, höchste Deutlichkeit[..], Bestimmtheit und Vollständigkeit zeichnen es von allen anderen ähnlichen Werken vorteilhaft aus...Bey genauerer Durchsicht findet man äußerst viel Neues und Wichtiges und jede Seite bestätigt es, daß der mit Kenntnissen ausgerüstete Verfasser aus Erfahrung spricht...“ (Rezension von J.B.Trommsdorff im „Journal der Pharmazie“ 1794, II, St.1, S.185). Das „Apothekerlexikon, [ist] als grundlegendes Werk wegen seiner anerkannten Brauchbarkeit, ja Vortrefflichkeit von den Apothekern bis in unsere Zeit viel benützt worden...“ (Haehl). Sehr bedeutendes und umfangreiches Werk, in dem Hahnemann den Schritt zu Homöopathie vollzog. Im vierten Teil des Lexikons (1799) empfiehlt er z.B. bei Schwarzbilsenkraut: „... [wird] in sehr kleiner Gabe nach meiner Art zu 1/60 bis 1/30 [Gran] eines Grans des Dicksaftes in Auflösung gegeben ...“. Hahnemann hatte fast acht Jahre an dem Apothekerlexikon gearbeitet, und in höchst umfangreicher Recherche z. B. auch sogenannte „Hausmittel“ aufgenommen.  Aus dem Vorwort: „ [Ein Apothekerlexikon] soll nicht blos über die Mittel Auskunft geben, welche die ersten und erfahrensten Aerzte einstimmig für hülfreich  anerkannt ... haben [...] es soll auch von den verlegenen, aus der Mode gekommenen, wenig gebräuchlichen, auch von den unwirksamen, ekelhaften und abergläubigen Mitteln die Wahrheit sagen ...“. Die Kupfertafeln (In II/1, Seiten 94, 146 und 148) zeigen eine Vorrichtung zur Herstellung künstlicher Mineralwässer und verschiedene Öfen. - Samuel Friedrich Hahnemann (Meißen 1755-1843 Paris) war der Sohn eines Meißner Porzellanmalers. Mit der Übersetzung französischer und englischer wissenschaftlicher Werke verdiente er sich seinen Lebensunterhalt zum Medizinstudium, das er in Erlangen mit der Promotion (1779) abschloss. Nach verschiedenen Stellen als Assistenzarzt machte er sich an das Studium der physiologischen Auswirkungen von Arzneimitteln. Hahnemann bietet ein ausgezeichnetes Beispiel eines Menschen, dessen Leistung seine Vorsätze weit übertrifft, und der sich dessen kaum je bewußt wurde. (Carter-Muir: Bücher, die die Welt verändern (PMM) # 265). - Gutes, papierbedingt etwas gebräuntes aber wenig fleckiges Exemplar im zeitgenössischen Einband. Im Teil I/2 ist die Seitennummer 461 insgesamt 18 mal vergeben, deshalb ist die gesamte Seitenzahl 542. Je das erste Titelblatt und das fliegende Vorsatzblatt mit privaten Stempeln zweier dänischer Apotheker und von „G. Nathusius“. Das ist sehr wahrscheinlich der Kaufmann, Unternehmer und Großgrundbesitzer [Johann] Gottlob Nathusius (Baruth/Mark 1760 - 1835 Althaldensleben), der ab 1810 den ersten Industriekonzern Deutschlands mit über 300 Gewerbebetrieben gegründet hatte. Fachgerecht gefestigte, kleinere Fehlstellen je an dem oberen, vorderen Außengelenk. Ecken beider Bände etwas bestoßen. Rückentitelschild von Band II mit zwei senkrechten Quetschfalten. (Hirsch-Hüb. III,19; Callisen VIII,243; Schmidt 22; Slg. Waller 3941; Tischner 297 und 347).

Titelblatt I - 2.
Titelblatt II - 1.
Titelblatt II - 2.
Textbeispiel aus I - 1.
Textbeispiel aus I - 2.
Textbeispiel aus I - 1 mit Text-Holzschnitt.
Kupfertafel 1 aus II - 1.
Kupfertafel 2 aus II - 1.
Kupfertafel 3 aus II - 1.
Einbände - Leder-Rücken.

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