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Hans-Günter Bilger

Andreä, Johann Valentin.  Abriß eines rechtschaffenen und thätigen Christenthums unter dem Bilde eines christlichen Bürgers und gottseligen Pilgrims abgemahlet, von Doctor Johann Valentin Andreä, einem ehemaligen berühmten Würtembergischen Theologen, und nun, zum Dienst und Förderung des wahren Christenthums aus desselben lateinischen Schriften gesammelt und ins Deutsche übersezt, auch mit einigen andern gemeinnützlichen Auszügen zum Druk befördert. [Tübingen: Fues] Im Jahr 1775. Titelblatt mit Holzschnitt-Vignette, drei nichtpaginierte Blätter „Vorbericht“, 184 Seiten. Das letzte Blatt weiß. Mit vier Holzschnitt-Zierstücken im Text. Sprenkelschnitt. Schlichter Pappband der Zeit.

     €  750,-

Zwei Werke von Johann Valentin Andreae in der ersten deutschen Übersetzung. (I. (bis Seite 120)): Übersetzung von Andreaes „Civis Christianus“, erste Ausgabe Straßburg: Zetzner 1619. Hier beschreibt er die Welt als eine völlig verdorbene. Dabei ist sie doch Gottes Schöpfung, also nicht prinzipiell böse. Andreaes Absicht ist, deutlich zu machen, dass Christsein sich nicht in der Kenntnis der Lehre, der Bekenntnisse, der Schrift erschöpft, sondern sich erst im gelebten Glauben verwirklicht. Um hier Beispiele, Vorbilder und Modelle anzubieten, entwickelt Andreae die Idee einer christlichen Bruderschaft, der „Societas Christiana“. (Christoph Stein im Ausstellungskatalog Andreae, Seite 84 f.). (II. (Seite 121 - 146)): „Gutachten von der Geburt eines Christlichen WeltPilgrims. Aus dem Lateinischen übersezt.“. Das ist die Übersetzung von: „De Christiani Cosmoxeni Genitura Judicium“, erste Ausgabe Mömpelgardt: Foillet 1615. Hier entfaltet Andreae seine Sicht eines christlichen Lebens im Gegenüber zur Welt: Es braucht eine Generalreformation, um Kirche und Welt zu erneuern und zu erhalten! (Christoph Stein im Ausstellungskatalog Andreae, Seite 83). Leider konnte der anonyme Übersetzer und Herausgeber (?) der Schriften Andreaes trotz aufwändiger bibliographischer Recherche nicht ermittelt werden. Vielleicht ist es Markus Philipp Burk (Stuttgart 1755 - 1815 Weiltingen) gewesen, der nach dem Studium der Theologie an der Universität Tübingen ab 1788 Diakon in Liebenzell, seit 1795 Pfarrer in Weiltingen war. Burk hatte 1793 die Übersetzung einer Schrift Andreaes und dessen erste Bibliographie veröffentlicht. Weiter sind in dem Band enthalten: Johann Daumont: Der gute Bauer (Seite 147 - 157); Der erleuchtete Hirt. (Seite 157 - 177); Philippi Neri: Unterweisungen (Seite 178 - 184). Von dieser Ausgabe war 1784 ein zweite Auflage erschienen (ebenfalls Tübingen: Fues). Die hier vorliegenden ersten Ausgaben sind in deutschen öffentlichen Bibliotheken in nur zwei Exemplaren nachweisbar (WLB Stuttgart und UB Tübingen). - Untere rechte Ecke mit einem störenden, jedoch kleiner werdenden roten Tintenfleck bis Seite 20 und, größer werdend von Seite 173 bis Seite 184. Auch Vorsätze und Einbanddeckel betroffen. Einband dadurch moderat fleckig, auch etwas am Rücken. - (Burk: Andreae Bibliographie. N 17 und N 2; Dünnhaupt I, Seite 268 (24.1) und Seite 262 (12); Katalog Andreae, Bad Liebenzell 1986: Seite 125 (12.9)).

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