Fons Blavus Antiquariat


Hans-Günter Bilger

Erste Veröffentlichung des 18jährigen Schelling, noch als Student an der Universität Tübingen.

Schelling, Friedrich Wilhelm Joseph - Paulus, Heinrich Eberhard Gottlob. (Herausgeber). Ueber Mythen, historische Sagen und Philosopheme der ältesten Welt. In: Memorabilien. Eine philosophisch-theologische Zeitschrift der Geschichte und Philosophie der Religionen, dem Bibelstudium und der morgenländischen Litteratur(!). Erstes (bis achtes) Stück in 4 Bänden. [Alles Erschienene]. Leipzig: Crusius 1791-1796. 5 nnum. Blätter, 198 Seiten; 2 nnum. Blätter, 202 Seiten; 2 nnum. Blätter, 204 Seiten; 2 nnum. Blätter, 204 Seiten; 2 nnum. Blätter, 203 Seiten, 1 Seite Verbesserungen; 2 nnum. Blätter, 195 Seiten, 1 Seite Druckfehler; 2 nnum. Blätter, 204 Seiten; 2 nnum. Blätter, 220 Seiten. Farbschnitt. Marmorierte Halblederbände der Zeit mit goldgeprägtem Rückenschild und Rückenvergoldung. Vierter Band im neueren Pappband.

 

     reserviert

Erste Veröffentlichung des 18jährigen Schelling nach seiner Magisterarbeit in der ersten und einzigen Auflage der außerordentlich seltenen, philosophisch-theologischen Zeitschrift „Memorabilien“. Diese Zeitschrift wurde von dem 14 Jahre vor Schelling in demselben Pfarrhaus in Leonberg geborenen H. E. G. Paulus (Leonberg 1761-1851 Heidelberg) in acht Stücken von 1791 bis 1796 redigiert und herausgegeben. Paulus war seit 1789 Professor für Orientalistik an der Universität Jena. Hier bot er im fünften Stück (1793) seiner Zeitschrift dem jungen Landsmann Schelling ein Podium zu einer ersten Veröffentlichung. F. W. J. Schelling (Leonberg 1775-1854 Ragaz), der im Jahr zuvor (26. September 1792) seinen Magistergrad der Philosophie an der Universität Tübingen erworben hatte, und hier noch als Student der Theologie eingeschrieben war, wurde, im Zusammenhang mit den Rezensionen der „Memorabilien“, mit dieser Arbeit in Wissenschaftskreisen schnell bekannt. Mit den 68 Seiten seiner hier vorliegenden Abhandlung: „Über Mythen, historische Sagen und Philosopheme der ältesten Welt“ erweitert Schelling die bereits in der Magisterarbeit veröffentlichten Grundgedanken. „Am 16. September 1793 schreibt Paulus an Schelling in Tübingen: >Hochzuverehrender Herr Magister, Schätzbarster Freund! Ich habe hier das Vergnügen, Ihnen einige besonder gedruckte Exemplare Ihrer schönen Abhandlung zu überschicken. Auch künftig stehen Ihnen die Memorabilien für Aufsätze von so anziehendem Inhalt und Wehrt (!), wie ich nun von Ihnen keine andere erwarten kann, gerne offen. Doch ist es vielleicht in Beziehung auf Sie selbst und die Ihnen schuldige Aufmerksamkeit des Publicums besser, wenn Sie unter Ihrem eigenen Namen allein auftreten, weil, wie man sich nun einmal oft nach Vorurteilen richten muß, dies für bedeutender angesehen zu werden pflegt. Der Ihrige / Paulus<„ (Vgl. U.Schönwitz: Er ist mein Gegner von jeher. Warmbronn 2001. Seite 20). Diese freundschaftliche Verbundenheit schlug jedoch bald in so erbitterten Hass um, dass sich Paulus und Schelling in Streitschriften und Prozeßen regelrecht zerfleischten und sich gegenseitig Ihren Lebensabend vergällten. Man ist deshalb geneigt, den, im von Paulus redigierten Inhaltsverzeichnis zunächst als Druckfehler erscheinenden Namen „Schwelling“ statt „Schelling“, als sehr ironischen Ausdruck bereits beginnender Animosität zu betrachten. Mit der am Ende des sechsten Stücks der „Memorabilien“ (1794) abgedruckten Druckfehler-Berichtigung zur Abhandlung Schellings. - Die hier vorliegende, vollständige Reihe der „Memorabilien“ enthält zahlreiche weitere Arbeiten anderer Beiträger. Neben Paulus veröffentlichten Chr. Fr. Ammon, P. J. Bruns, C. Ph. Conz, Flatt, J. F. Gaab, J. C. Justi, J. Ph. Kurzmann, J. G. A. Müller, Poelitz, J. J. Reiske, J. C. Schmid (Ulm), C. Fr. Stäudlin und andere. Stück zwei mit einer Tabelle. - Einbände berieben und bestoßen. Rückenleder brüchig. Außengelenke und Rückenschildchen mit kleinen Fehlstellen. Vereinzelt stockfleckig, Stücke vier und fünf etwas stärker. Stücke sieben und acht (Band IV) unaufgeschnitten. (Schellings „Über Mythen...“: ADB XXXI,7; Jost 71; Schneeberger 42. Paulus’ „Memorabilien“: ADB XXV,288; Goedeke VI,212,3; Kirchner 2245; Kosch XI,983; Reichlin-Meldegg II,465,12; Ziegenfuß II,437).

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