[Schubart, Christan Friedrich Daniel]. Der neue Rechtschaffene. Eine Wochenschrift. (Erster) - Zweiter Theil. [Alles Erschienene]. Jahrgang I: Lindau im Bodensee, bey Jakob Otto 1767. Jahrgang II: Lindau und Chur, bey der typographischen Gesellschaft 1768. 4 nnum. Blätter, 424 Seiten, ein Blatt „Druckfehler“; 6 nnum. Blätter, 426 Seiten (richtig 416. Paginierung springt. So vollständig). Feste Pappbände der Zeit.
€ 4500,-
Die vollständigen beiden Jahrgänge, die die frühe Mitarbeit des gerade 28jährigen Schubart an einem journalistischen Projekt dokumentieren. Diese Zeitschrift von 1767/68, von der nur zwei Jahrgänge erschienen waren, zählt zu den sehr seltenen Veröffentlichungen des jungen Schubart, der sich hier „zum erstenmal als Journalist fühlen durfte“ (Nägele Seite 149). In einem Brief vom 21. Dezember 1768 schreibt Schubart aus Geislingen an seinen Bruder Jakob in Aalen: „[An dem Neuen Rechtschaffenen] arbeite ich seit einem Jahr auch, und Hr. Wieland in Biberach, Hr. Geßner in Zürich, Hr. Prof. Wegelin in St. Gallen sind die Mitarbeiter. Meine Stücke sind mit dem Buchstaben H. unterzeichnet“ (Strauß I. Seite 185) . Der Anteil Schubarts an der Zeitschrift und auch der der genannten Mitarbeiter wird kontrovers diskutiert. Insgesamt sind 14 Beiträge mit H. unterzeichnet, die wohl sicher Schubart zugeschrieben werden können, jedoch veranschlagt Nägele seinen Anteil wesentlich höher. Der Beitrag Chr.M.Wielands beschränkt sich wohl auf einen Brief im 6. Stück des ersten Jahrgangs, datiert: „Biberach den 10ten Jan[uar] 1767“. „Den guten Geschmack und mit ihm die Tugend in unsern Gegenden auszubreiten, ist der Endzweck dieser Schrift“. So beginnt der Herausgeber Johann Christian Heinrich Seidel die „Vorrede“ zum ersten Jahrgang. J.Chr.H.Seidel (Illschwang 1743 - 1787 Nürnberg) war von 1765 bis 1769 Hofmeister in Arbon am Bodensee, später in Memmingen und ab 1780 Diakon an St. Sebald in Nürnberg. - Vereinzelt wenig stockfleckig. Sauberes und erstaunlich frisches Exemplar. Der stark beriebene Rückenbezug fachgerecht angepasst. (Diesch 738; Goedeke IV, S. 335, 9 (Schubart); Goedeke IV, S. 118, 38, 1 (Seidel); Kirchner 5046; Nägele, E.: Aus Schubarts Leben und Wirken. Sehr ausführlich S. 131-149 und mit Auszügen S. 302-344; Schulte-Strathaus S. 240, 11; Strauß, D.F.: Schubarts Leben in seine Briefen. I, 185).
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