Weidig, Friedrich Ludwig - [Schulz, Wilhelm]. [I.]: Der Tod des Pfarrers Dr. Friedrich Ludwig Weidig. Ein actenmäßiger und urkundlich belegter Beitrag zur Beurtheilung des geheimen Strafprocesses und der politischen Zustände Deutschlands. [II.]: Actenmäßige Belege und Beilagen. Zwei Teile in einem Band gebunden. (Gedrucktes Motto am Titel): „Du kannst nicht sagen, daß ich’s that. O, schüttle / Nicht deine blut’gen Locken gegen mich“. Macbeth zu Banquo’s Geist. [Erste und einzige Auflage]. Zürich und Winterthur: Verlag des literarischen Comptoirs 1843. 132 Seiten, 102 Seiten, ein Blatt weiß. Farbschnitt. Dunkelbraun marmorierter Pappband der Zeit mit goldgeprägtem Rückenschild.
€ 1500,-
Der Lehrer und Pfarrer Friedrich Ludwig Weidig (Ober-Gleen 1791 - 1837 Darmstadt) war eine der zentralen Figuren in der hessischen Revolutionszeit und damit Protagonist des Vormärz und Wegbereiter der Deutschen Revolution 1848/49. Er hatte 1820 eine „Deutsche Gesellschaft“ gegründet, zahlreiche Flugblätter verfasst und schließlich zusammen mit Georg Büchner den „Hessischen Landboten“ herausgegeben. Als Revolutionsaufruf an die Landbevölkerung gegen die adlige Oberschicht als auch gegen das liberale Bürgertum gilt der Hessische Landbote von 1834 als eines der wichtigsten Werke des Vormärz, das „große Manifest einer sozialen Revolution“ (T. Nipperdey). 1835 wurde Weidig verhaftet und nach zweijähriger, brutaler Untersuchungshaft hatte er sich in seiner Zelle im Gefängnis in Darmstadt selbst das Leben genommen. Hier vorliegend die erste Dokumentation der mörderischen Umstände, unter denen Weidig gefangen gehalten, verhört wurde in geheimen „Inquisitionsprozessen“, in denen obrigkeitsabhängige Beamte ohne Schwurgericht in geheimen Prozessen entschieden, und wie er schließlich verzweifelte. Der Verfasser Friedrich Wilhelm Schulz (1797 - 1860) war ein hessischer Offizier und deutscher radikaldemokratischer Publizist. Er war im gemeinsamen Straßburger Exil mit Georg Büchner befreundet. - Sehr gutes, wenig beriebenes und nahezu fleckfreies, schönes Exemplar. Titel, Vorsatz und im Text mehrfache Stempel einer Partei-Bibliothek und eines privaten Sammlers. (ADB 32, 752 (Schulz) und 41, 450-453 (Weidig); Holzmann-Bohatta IV, 5538; Slg. Borst 2098; Stammhammer I, 260).
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